F.W. Pahl hat weitreichende Pläne für das Grundstück Oststraße 17
„Das Haus Oststraße 17 in Delbrück war mehr als 100 Jahre im Besitz meiner Familie. Es wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von meinem Großvater Wilhelm Pieper gekauft. In dem Haus wurde am 21. September 1910 meine Mutter Johanna Pahl, geb. Pieper, geboren. Hier hat sie 100 Jahre gelebt und gearbeitet. In dem Haus starb sie am 25. Juli 2012.
Ich selbst wurde nicht mehr im Haus Oststraße 17, sondern im Krankenhaus in Delbrück am 20. November 1941 geboren. Ich habe in diesem Haus, eingebettet in die Großfamilie Pieper und in ein intaktes Gemeinschaftsleben in unserer damals noch überschaubareren Stadt, 20 behütete und glückliche Kinder- und Jugendjahre verbringen dürfen. Im Herbst 1961 habe ich Delbrück verlassen, um in München zu studieren und zu arbeiten. Als ich 1975 zurückkam, habe ich in Delbrück gearbeitet und mit meiner Familie in Paderborn gewohnt. Natürlich blieb ich dem Haus Oststraße 17 verbunden, es war meine Heimat und die meiner Mutter.
Nach dem Tode meiner Mutter wollte kein Familienmitglied das Haus übernehmen, um darin zu wohnen. Wir hatten auch keine Pläne, ob und wie wir Haus und Grundstück gemeinsam nutzen könnten. Deshalb hat die Familie Haus und Garten verkauft, wenn uns auch die Trennung von unserem Familienbesitz nicht leicht gefallen ist.
Meine Familie hatte das Haus Oststraße 17 seit dem Erwerb nahezu unverändert belassen, es hat das Bild unserer Stadt nachhaltig geprägt.
Als dann die Bagger kamen und das Haus innerhalb weniger Tage verschwunden war, wurde mir schlagartig schmerzlich bewusst, dass ich ein Stück meiner Heimat und Delbrück ein Stück seiner Identität verloren hatte. Ich war traurig und bereute den Verkauf, dem ich zuvor ohne Einschränkung zugestimmt hatte. Du wirst das Haus nicht wieder aufbauen können, so schoss mir durch den Kopf, Du wirst aber wieder ruhiger werden, wenn Du Einfluss nehmen kannst auf das, was an seiner Stelle dort entstehen wird, Du musst versuchen, das Grundstück zurück zu kaufen.“
Mit diesen Worten beginnt eine Presseinformation, mit der F.W. Pahl, Geschäftsführender Gesellschafter der Bette GmbH & Co KG, seine Pläne für die Entwicklung des Grundstückes Oststraße 17 erläutert. Er ist inzwischen Eigentümer.
Im hinteren Bereich des Grundstückes entsteht ein Gebäude mit 16 Wohnungen in der Größe von 67 bis 110 qm. Pahl hat mit der Fecke Massivbau GmbH die Konzeption besprochen, mit der diese das Gebäude realisieren würde. Er sei, so Pahl, von der Konzeption überzeugt. Die Fecke Massivbau GmbH hat in der gleichen Art verschiedene Häuser in Delbrück gebaut, die Architektur gefalle ihm und nach Besichtigung verschiedener Wohnungen sei er von der Qualität der Gebäude, dem hohen Wohnwert in den einzelnen Wohnungen und ihrem Wohnstandard überzeugt. Pahl hat der Fecke Massivbau GmbH den Auftrag erteilt, mit dem Bau der Wohnungen zu beginnen.
Im vorderen Bereich des Grundstückes ist ein Wohn- und Geschäftshaus vorgesehen. Für seine Realisierung wird Pahl einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Das zu errichtende Gebäude soll, ähnlich wie das Haus Pieper, ein eigenständiger Charakter auszeichnen.
Grundstück und Gebäude plant Pahl einer gemeinnützigen Stiftung, der Pahlschen Familienstiftung Anneke und Fritz-Wilhelm Pahl, zu übertragen. Zurzeit wird an der Stiftungssatzung gearbeitet, die Erträge der Stiftung sollen ausschließlich in der Stadt Delbrück eingesetzt werden, vornehmlich für die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien.
„Meiner Heimatstadt Delbrück habe ich viel zu verdanken, hier habe ich mich immer wohl gefühlt, hier konnte ich mit tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Unternehmen BETTE erfolgreich weiter entwickeln. Mit dieser Stiftung möchte ich mich am Ende meines aktiven Berufslebens bei meiner Heimatstadt bedanken und jungen Menschen helfen, ihre Zukunftsperspektive zu verbessern.“
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Pahl nennt als Investitionsvolumen für die Entwicklung des Grundstücks einen Betrag von ca. 5 Mio. Euro. Bei der Realisierung müssen wir, so Pahl, einen Ausgleich finden zwischen dem Ziel, im Sinne der Stiftung möglichst hohe Mieteinnahmen zu erreichen und der Aufgabe, an exponierter Lage in Delbrück eine anspruchsvolle Architektur zu realisieren.
Delbrück, 31.05.2012
FWP/BW
